· 

#1

Als ich bei uns im Büro mehrfach gestochen werde, sagt mein Kollege: "Das sind aber normale Moskitos. Keine Malaria Moskitos."

 


 

Ich gehe gerade eine Straße entlang, als ein mit einem Vater und zwei Mädchen beladenes Motorrad um die Ecke kommt. Die ältere von ihnen (aber keine 10 Jahre alt) dreht sich zu mir um, strahlt mich an, winkt mir zu und sagt in einer engelsgleichen Stimme: "Hello Barrang." Als sie wieder umdrehen und nochmal an mir vorbei fahren, bin ich vorbereitet und strahle und winke zurück.

 

Barrang werden hier alle "Weißen"genannt, auch wenn die eigentlich Franzose bedeutet.

 


 

Martin und ich wiederholen im Tuk Tuk unseren Khmer Unterricht. Dass wir tatsächlich schon was drauf haben, beweist unser Tuk Tuk Fahrer. Im 17-Uhr-Mau-Tse-Tung-Lärm (diese Haupstraße ist um diese Zeit extrem befahren) schreien Martin und ich uns die an diesem Tag erlernten Zahlen quasi zu. Quietschen dann für einen Moment keine Bremsen und niemand hupt, gelangt unser "Gespräch" bis zu unserem Fahrer. Er schaut in den Spiegel zurück und ist sichtlich amüsiert.

 

Na gut, vielleicht haben wir es nicht so drauf, aber man versteht uns wenigstens.

 


 

Wieder mein Kollege. Ich ziehe mir dank der AC einen Pullover im Büro über. Er sagt in "asienglisch": "In Deutschland müsst ihr keine AC's anmachen, da ist es draußen ja kalt genug." ...wo er Recht hat, hat er Recht.

Die kälteste Temperatur der letzten zwei Jahre in Kambodscha seien 17 Grad gewesen, ergänzt er noch und lacht. (Ich nehme an in Phnom Penh, die Quelle ist mir aber unbekannt und wie immer kann es sein, dass ich ihn doch nicht richtig verstanden habe.)

 


 

Bevor ich mich auf den Rückweg mache, quatsche ich im Tor meiner NGO noch mit dem Security Mann. Da er zu 80 % Khmer spricht, hole ich mein Buch vom Unterricht heraus und lese ihm vor, was ich gelernt habe. Manchmal verbessert er mich, antwortet mir ( o.O ) oder lacht einfach. Ehe ich mich versehe, stehen die Cleaning Lady und der Hausmeister daneben. Sie erklären mir, wie ich den Tuk Tuk Fahrer auf Khmer zum Office leiten kann. Ich bin ein bisschen überfordert, aber nun ja, so lernt man es. Beglückt verabschiede ich mich und schaue in drei freundliche und liebevolle Gesichter.

 


 

Es gibt tatsächlich einen Tuk Tuk Fahrer, der mir bzw. uns  immer "Hello" sagt. Als Martin und ich mal wieder zur Arbeit müssen, fahren wir mit ihm, aber nur bis zur nächsten Ecke. Aus welchem Grund auch immer, will er uns nicht fahren. Er gibt uns an einen anderen Tuk Tuk Fahrer ab. Als er uns dafür allerdings nett um Erlaubnis fragt und auch noch mehrfach betont, dass der andere Fahrer sein Vater ist, sind wir damit auch sehr zufrieden.

 


 

Ich sitze abends mit Stäbchen in der Hand an einem Straßenstand und picke Nudeln und Gemüse aus meiner Brühe (das klappt übrigens relativ gut). Um die Suppe (nebenbei: kostet 1$) nicht auf mir zu verteilen, neige ich meinen Kopf leicht zur Seite und erblicke..einen kahlen  abgetrennten Hähnchenkopf in einer Plastiktüte am Stand.

Nach einem kurzen Schock kann ich die Hühnerbrühe aber noch ein bisschen weiteressen.

 


 

Achtung Achtung: Wir können Essen auf Khmer bestellen! uuund: Fahrrad fahren zwischen Fahrzeugen jeder Art und den verrücktesten Güter- und Personenbeladungen klappt auch.

 


Mehr Meldungen und kurze Geschichten Kommen bald... :)

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Iris Abel (Donnerstag, 24 August 2017 11:53)

    Hallo Tess,
    In Erwartung weiterer Tuk-Tuk- Geschichten ...� Grüße Iris